Google schaltet den PageRank ab. Vielleicht. Irgendwann.

Steve Jobs ist tot, und Google (so vermute ich jedenfalls) verneigt sich vor ihm durch die Deaktivierung des kleinen grünen Balkens. Ich meine: Das ist eine große Geste.

Leider wird der kleine grüne Balken wohl morgen wieder auftauchen. Im Gegensatz zu Steve Jobs.

Leider.

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Längst fälliger Nachtrag: Google hat – rein zufällig an besagtem Tag – die/das API geändert, so dass die gängigen Tools zur Abfrage des PR massenweise auf die Nase fielen (und teilweise noch immer fallen). Mit Achtung oder gar Respekt hat das wahrscheinlich nicht viel zu tun.

 Computerservice und IT-Beratung Leipzig :: Ralph Lehmann

Validome ist zurück! :-)

Wenn das kein Grund zum Bloggen ist – was dann?! Der Website-Validierer validome.org ist von den Toten auferstanden. Meinen Glückwunsch erkläre ich an dieser Stelle ausdrücklich.

Weder auf der Website selbst noch im Blog ist kein Grund für die lange Pause zu finden. Ärgerlich – aber wenn der Service jetzt mindestens das leistet, was er früher geleistet hat, ist mir das ehrlich gesagt schnuppe.

Ralph Lehmann * IT – Service

Rutenplaner – riesiger Bedarf?

Brauchen Sie einen Rutenplaner?

Es weihnachtet sehr, und entsprechend stark ist offensichtlich die Nachfrage nach Rutenplanern. Immerhin hat der Begriff Rutenplaner es in der Yahoo-Hitliste der meist gesuchten Begriffe in einer Unterkategorie auf Platz 4 geschafft.

Um es vorweg zu nehmen: Auch wenn Ihr Kind noch so verzogen ist, schuld daran sind Sie erstens selbst und zweitens ist Gewalt gegen Kinder verboten. Und selbst, wenn Sie das nicht interessieren sollte – eine Rute reicht, und deshalb brauchen Sie keinen Rutenplaner.

Sollten Sie dieser Tage allerdings professionell als Weihnachtsmannraubmordkopierer unterwegs sein, kommen Sie womöglich mit einer Rute nicht aus, weil Ihnen die frechen Bälger Ihr Werkzeug stehlen oder einfach kaputtmachen. Planen Sie also – über den Daumen oder mit einem Rutenplaner – ein paar Ruten mehr ein … 😉

Feiertag für Domaingrabber in DE

Der heutige Freitag ist ein denkwürdiges Datum. Genötigt durch das Urteil eines der höchsten Deutschen Gerichte hat die DeNIC eG beschlossen, die letzten Schranken nieder zu reißen und nun auch Domains wie 00.de oder 0815.de zu registrieren.

Das allein ist allerdings noch kein besonders großes Problem.

Das Problem ist, dass mal wieder (bis auf wenige Ausnahmen) nicht die Interessenten eine Domain registriert haben, die z.B. durch 00 oder 0815 passend charakterisiert werden könnten. Nein, mal wieder haben in erster Linie windige Geschäftemacher das Rennen gewonnen. Mal wieder – Juristen … also passt es vielleicht bezüglich der oben genannten Beispiele trotzdem irgendwie. 😉

„Wenn es keinen Rechtsstreit gibt, an dem ich verdienen kann, dann schaffe ich eben selbst einen solchen …“

Ralph Lehmann * IT-Service

Thomas Jurk und das Grundgesetz

Bald ist in Sachsen Landtagswahl, ich habe mich deshalb genötigt gesehen, dem Spitzenkanditaten der SPD (schließlich war ich bisher Stammwähler dieser Partei!) auf abgeordnetenwatch.de folgende Frage zu stellen:

Sehr geehrter Herr Jurk,

in einen Chatprotokoll auf www.freiepresse.de habe ich folgende Frage eines Teilnehmers und Ihre darauf folgende Antwort entdeckt:

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(Gast208) Wieso schränkt die SPD die einfachsten Grundrechte durch die (wirkungslose) Internet-Zensur des Zugangserschwerungsgesetztes ein? Für mich verstößt die SPD damit gegen das Grundgesetzt!

Thomas Jurk: Hallo lieber „Pirat“. Wenn wir gegen das Grundgesetz verstossen, weil wir Pädophilen unmöglich machen kinderpornografische Bilder aus dem Internet herunterzuladen, dann nehme ich das in Kauf. Ich persönlich hoffe darauf, dass wir das Problem lindern, wenn wir den Kunden von Kinderpornografie das Leben schwerer machen. Wenn deshalb irgendwo auf der Welt nur ein Kind nicht zu pornogrfischen Bildern mißbraucht wird, hat sich das gelohnt.
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Sie haben somit dargelegt, dass bei der Bekämpfung von Straftaten (wie etwa der Kinderpornografie) das Grundgesetz Ihrer Ansicht nach verletzt werden darf, wenn die zu verfolgende Straftat eine gewisse Schwere erreicht.

Ich gehe davon aus, dass ich Sie in dieser Sache richtig verstanden habe, weil sowohl die Frage als auch die von Ihnen geäußerte Antwort eigentlich keine Zweifel zulassen.

Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie einen Verstoß gegen dass Grundgesetz auch dann hinnehmen würden, wenn zwar eine andere Straftat zu verhindern oder zu verfolgen wäre, deren potentielles Strafmaß aber mindestens ebenso hoch oder höher wäre? Also z.B. schwere Steuerhinterziehung, bandenmäßiger Betrug, Mord, Todschlag etc.?

Oder habe ich Sie falsch verstanden, weil Sie einen Verstoß gegen das Grundgesetz nur im Falle der Verfolgung von Kinderpornografie in Kauf nehmen würden?

Vielen Dank schon jetzt für Ihre Antwort!

Ralph Lehmann

Wenn Sie diese Äußerungen lesen, befällt Sie vielleicht auch ein gewisses Unbehagen. Aber vielleicht irren wir uns alle, und der Herr Jurk ist genauso ein lupenreiner Demokrat wie dieser ehemalige russische Präsident!!

Finden Sie es heraus! Stellen Sie Thomas Jurk auf abgeordnetenwatch.de Fragen zu seinen das Grundgesetz relativierenden Äußerungen.

Bitte möglichst zahlreich. 😉 Vielen Dank!

Ralph Lehmann – IT-Service

P.S.: Super Postings dazu gibt’s bei Heise, z.B. das hier … nein, lustig ist das nicht.

Die Achse der Kinderschänder schlägt zurück!

Nein, wir haben hier in Deutschland natürlich keinen G.W. Bush, auch keinen ehemaligen. Deshalb haben wir auch keine „Achse des Bösen“. Aber wir haben Zensursula.

Und wir haben eine Achse der Kinderschänder, also Staaten, die in ihren Gesetzen nicht direkt auf das Problem Kindesmissbrauch und Kinderpornografie eingehen. Und das ist, so meint jedenfalls die Zensursula, auch der Grund, warum man mit dem Versuch der Entfernung einschlägiger Websites im Ausland keine Zeit verschwenden sollte. Staaten wie zum Besispiel Indien würden die Veröffentlichung von Kinderpornografie schließlich nicht explizit verbieten.

Heute nun hat sich die indische Botschaft zum Thema geäußert und die Darstellungen der Zensursula entschieden zurückgewiesen.  Mit Recht.

Denn in Indien ist der Missbrauch von Kindern implizit verboten, genauso, wie es in Deutschland implizit verboten ist, den eigenen Chef erst zu schlagen, dann zu bespucken und schließlich mit einer Panzerfaust in Stücke zu reißen. Implizit. Und kein anderes Land regt sich darüber auf, warum Deutschland für einen solchen Spezialfall kein besonderes Gesetz erlassen hat.

Aber was soll’s – warten wir auf die nächste Forderung der Zensursula (diesmal z.B. an den Vatikan), den gleichzeitigen Gruppensex von mehr als 4 Mönchen mit mehr als 5 Nonnen im Stadtpark bei Sonnenschein unter Strafe zu stellen, falls dabei Kondome verwendet werden, die nicht in Deutschland hergestellt wurden.

Ralph Lehmann * It-Service

Das Zensur-Infrastruktur Errichtungsgesetz ist da

Am Donnerstag hat die große Koalition das Zensur-Infrastruktur Errichtungsgesetz (ZenInfrErrG) wie erwartet in dritter Lesung durch den Deutschen Bundestag gepresst. Das allein ist aber sicher nicht der Rede wert, obwohl derzeit natürlich massenhaft darüber geredet, geschrieben und gebloggt wird.

Bemerkenswert ist vielmehr das professionelle Timing, welches es CDU/CSU und SPD ermöglicht, die Verabschiedung dieses Machwerks im Wahlkampf zu nutzen (Braver Bürger, siehst Du, wir tun endlich was!1elf).

Perfekte Munition, bis das Bundesverfassungsgericht überhaupt eine Chance hat, sich mit dem Gesetz zu befassen und es schließlich in die Tonne zu treten. Denn genau so wird es kommen, irgendwann im nächsten Jahr. Dann allerdings ist die Wahl schon lange Geschichte.

Respekt.

Ralph Lehmann * IT-Service

Wie man mit einer billigen Kampagne politische Ziele erreichen kann …

… zeigt uns eindrucksvoll die Bundesfamilienministerin. Ihre sinnlosen Pläne zur Beseitigung Verdeckung von schwerem Missbrauch an Kindern werden zwar aller Voraussicht nach scheitern. Das hinter diesen Plänen steckende Ziel wurde gleichwohl erreicht.

Sollten Sie jetzt nach Quellen oder Belegen fragen – aber gerne!

Heise Online berichtet heute über Widerstände im Bundesrat gegen die Pläne der Ministerin. Sollte der Herr(tm) tatsächlich etwas Hirn vom Himmel geworfen haben? Wie auch immer, mein arg strapaziertes Verhältnis zum Prinzip des Förderalismus hat sich jedenfalls wieder etwas entspannt. 😉

Aber:

Gleichzeitig berichtet Spiegel Online, dass Frau UvdL den Herrn Steinmeier soeben im Politiker-Beliebtheits-Ranking überholt hat.

Was lernen wir daraus? Eine Kampagne muss nicht zielführend sein, ein geplantes Gesetz nicht verfassungskonform, das Vorhaben muss letztlich auch nicht umgesetzt werden. Es reicht vielmehr, mit einem hochgradig emotional besetztem Thema massiv über den Stammtischen dieser Republik präsent zu sein.

Ralph Lehmann * IT-Service

Wie die Bundesregierung Kinderpornografie bekämpfen will – eine Erklärung für technische Laien

Sehr viele Menschen wohnen auf dieser Welt, viele gute, einige schlechte und sehr wenige ganz schlechte. Damit man den Weg zu all diesen Menschen finden kann, gibt es Stadtpläne, Straßenkarten und neuerdings Navigationsgeräte. In neueren Autos werden die Navis bereits vom Hersteller des Fahrzeugs eingebaut.

Die Bundesregierung will nun etwas zur Verbesserung dieser Welt beitragen. Statt jedoch die sehr wenigen ganz schlechten Menschen durch die Polizei verhaften zu lassen, geht sie einen anderen Weg. Sie hat beschlossen, die größten in Deutschland ansässigen Hersteller von Stadtplänen, Straßenkarten und Navigationsgeräten dazu zu zwingen, teilweise falsche Informationen an den Autofahrer auszugeben. Nämlich dann, wenn dieser nach einer Adresse eines ganz schlechten Menschen sucht.

Die Liste der angeblich ganz schlechten Menschen soll streng geheim sein und täglich aktualisiert werden.

Folgt nun der Autofahrer z.b. dem Hinweis seines (vom Fahrzeughersteller eingebauten) Navigationsgerätes, landet er nicht etwa vor dem Wohnhaus des ganz schlechten Menschen sondern vor einem einsamen, verschlossenem Tor. Und an dem Tor baumelt ein großes Stoppschild, was dem Autofahrer sagt, dass er gerade versucht hat, etwas Verbotenes zu tun.

Vor wenigen Tagen kam übrigens jemand in der Regierung auf die Idee, dass das verschlossene Tor nicht einsam sein muss. Man sollte besser einen Polizisten neben das Tor stellen, der alle Fahrzeuge fotografiert, die vor dem Tor zum stehen kommen.

Die geplanten Maßnahmen der Regierung kommen bei einem großen Teil der Bevölkerung sehr gut an, denn

  • es kann doch niemand etwas dagegen haben, wenn die ganz schlechten Menschen Ihre Verbrechen nicht mehr zu Geld machen können, weil die schlechten Menschen sie nicht mehr finden, oder?
  • Es kann doch niemand etwas dagegen haben, dass gute Menschen vor dem versehentlichen Besuch (ins Navi Müllerstraße statt Meierstraße eingegeben) eines ganz schlechten Menschen geschützt werden. Denn dort könnten Sie ganz schnell auch schlecht werden.

Ein kleiner Teil der Bevölkerung sieht dies jedoch ganz anders. Überwiegend sind das Leute, die sich mit Landkarten, Navis oder auch der Bekämpfung ganz schlechter Menschen gut auskennen. Deren Argumente sind:

  • Warum zieht man die ganz schlechten Menschen nicht aus dem Verkehr, wenn deren Adressen bekannt sind?
  • Wie groß wäre der Schaden, wenn die streng geheime Liste wie zu erwarten doch irgendwie öffentlich wird?
  • Was will man dagegen tun, dass all die guten Menschen, die zusammen mit einen ganz schlechten Menschen im gleichen Block wohnen, nicht mehr gefunden werden können?
  • Wie will man die schlechten Menschen daran hindern, sich andere Karten oder Navis zu besorgen, die korrekte Informationen enthalten?
  • Wie bekämpft man die Mehrheit der ganz schlechten Menschen, deren Adressen in keiner Karte und keinem Navi zu finden sind?
  • Wie will man die ganz schlechten Menschen daran hindern, selbst zu prüfen, ob Ihre Adresse bereits manipuliert wird und im Fall des Falles umzuziehen?
  • Wie kann sichergestellt werden, dass neben Adressen ganz schlechter Menschen nicht auch solche von schlechten oder gar guten manipuliert werden?
  • Was passiert mit den Fotos am Tor mit dem Schild, also auch mit den Fotos guter Menschen, die ihr Navi falsch bedient haben?
  • Wie geht es mit der Bekämpfung der ganz schlechten Menschen weiter, nachdem das Bundesverfassungsgericht das geplante Gesetz wegen offensichtlicher Grundgesetzwidrigkeit kassiert haben wird?

Nun haben wir aber ein Superwahljahr, und in solchen Jahren ist einigen Politikern die Auseinandersetzung mit sachlichen Argumenten nicht so wichtig. Viel wichtiger ist ihnen, dass die geplanten Maßnahmen – ob nun sinnvoll oder nicht – bei einen großen Teil der Bevölkerung gut ankommen.

Mein Aufruf an Sie: Zeigen Sie diesen Politikern, dass das nicht akzeptabel ist. Zeichnen Sie die Petition gegen dieses wirkungslose und gefährliche Vorhaben.

Ralph Lehmann * IT-Service